Teil 1: An Heiligabend: Fippo und Fadrina – ein bisschen Krimi, ein bisschen Lovestory.

Heilig Abend im Engadin. Als die junge Busfahrerin Fadrina die Tür zu ihrem Häuschen aufschliesst, merkt sie, dass etwas nicht stimmt...

Der ungeladene Weihnachtsgast

Sie bringt den Bus mit einem Ruck zum Stehen. "Zu spät abgebremst. Und zu scharf", schimpft sie innerlich. Dann atmet sie einmal tief durch und haucht mit ruhiger Stimme ins Mikrophon: „Endstation. Ultima fermata.“ Nach einem kaum wahrnehmbaren Zögern fügt sie hinzu: „Fröhliche Weihnachten!“

Das Mikrofon hätte sie sich sparen können. Es sind nur noch zwei Gäste an diesem Heiligabend im Bus: Senta und Gieri. Wie immer. Das ältere Paar erhebt sich schwerfällig. Beim Aussteigen bleibt Senta einen Moment stehen, drückt der jungen Busfahrerin ein längliches Päckli in Goldpapier in die Hand: „Für unsere liebste Bus-Chauffeurin. Mein selbst gemachter Röteli! Frohe Weihnachten, Fadrina!“ Gieri nickt ihr zu.

Sie ist überrascht.

Vielleicht haben die Einheimischen sie doch besser aufgenommen als gedacht. Sie, die Fremdgewordene aus der Stadt, die zurückgekommen ist. Ins kleine Engadiner Dorf und ins Haus ihrer verstorbenen Nana. „Danke! Euch auch.“

Mit einem Zischen schliesst sich die Türe. "O ja, das werden frohe Weihnachten", denkt sich die Busfahrerin, "so ganz allein. Erstmals allein."

Einen Moment lang köchelt die Wut in ihr hoch: Auf ihren Ex-Freund, der heute vermutlich mit seiner neuen Flamme unter dem Baum sitzt. Wut auch auf ihre Eltern und Schwestern, die im Ferienhaus in Frankreich feiern.

Allein?

Sie seufzt und wirft einen Blick in den hinteren Teil. Natürlich liegt er noch da. „Hopp, raus mit dir! Die Fahrt ist zu Ende. Fippo, vai, avanti.“

Fippo schaut sie träge an, erhebt sich im Zeitlupentempo, schüttelt die langen zottligen Haare und trottet langsam zur Tür. Wieder fällt ihr auf, wie gross er ist. Fast wie ein Kalb. Und wie sie erschrak, als er das erste Mal in den Bus einstieg, damals in Lavin, sich ganz selbstverständlich auf den Boden plumpsen liess und bis zur Endstation mitfuhr.

„Keine Sorge, das macht er immer so, seit sein Herrchen, der alte Clalüna, tot ist. Wo er nachts ist, weiss niemand, vielleicht im alten Schafstall. Tagsüber fährt er Bus“, sagte Gieri und lachte. „Fippo wird dein treuster Passagier, verlass dich darauf.“ Gieri sollte recht behalten.

Endstation

Fadrina fährt den Bus ins Depot, steigt aus, schliesst ab. Auf dem Heimweg fallen Schneeflocken. Wie ein Kind streckt sie die Zunge heraus, um die kalten Kostbarkeiten aufzufangen. Sie kommt sich albern vor. Aber ausser ihr ist eh kein Mensch unterwegs.

Wenn sie ihre Haustüre öffnet, riecht es wie immer leicht nach kalter Glut. Aber da ist noch etwas anderes, das sie zunächst nicht einordnen kann: Schneeluft. Hat sie ein Fenster offengelassen? Erst dann sieht sie Lumpazi, den sie von der Nana übernommen hat. Übernommen, wie das kleine Haus mit dem eigenwilligen Geruch.

Mein Kater

Lumpazi steht auf dem Arvenschrank, macht einen Riesenbuckel und starrt sie mit weit aufgerissenen grünen Augen an. Merkwürdig. Da oben war er noch nie.

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Dann beginnt er zu miauen, anklagend und ausdauernd. In dem Moment hört sie ein Geräusch aus der Stube. Sie erstarrt. Jemand ist hier. Sie lauscht. Dieser Jemand lauscht anscheinend auch.

Sie schleicht in die Küche, holt den schweren Suppenschöpfer, die erste taugliche Waffe, die sie sieht. In der Stube scheppert etwas. Dann Stille. Sie hört ihren Herzschlag. "Ausatmen", sagt sie sich, "ausatmen". Schritt für Schritt nähert sie sich in ihren Wollsocken lautlos der Stubentür. Ihr Herz pocht. Lumpazi miaut. Sie atmet aus. Zählt innerlich bis drei, erhebt die Hand mit dem Schöpfer und gibt der alten Holztür einen Stoss.

Unerwarteter Besuch

Auf dem dicken Wollteppich liegt Fippo und wedelt mit dem Schwanz. Die Verandatür steht weit offen, ein bissiger Wind erfüllt die Stube. „Fippo!“ Sie lässt den Schöpfer fallen und beginnt vor Erleichterung zu lachen. Sie lacht und lacht und kann nicht mehr aufhören.

Fadrina's Gesicht ist nass von den Lachtränen, als sie sich endlich aufrafft, die Verandatür zu schliessen. „Du wolltest nicht allein Weihnachten feiern, das verstehe ich“, sagt sie und vergräbt ihre Finger in seinem Fell. „Und weisst du was? Ich auch nicht.“

Ein friedliches Fest

Schnell knipst sie die Lichterkette an ihrem Tännchen im Topf an, holt für Fippo einen Cervelat, für sich ein grosses Stück Panettone, streckt sich auf dem Sofa aus, trinkt Sentas Röteli schluckweise direkt aus der Flasche. Er schmeckt süss und herb zugleich.

Als sie irgendwann wieder aufwacht, schnurrt Lumpazi auf ihrem Bauch, Fipposchnarcht auf dem Boden, die Kirchenglocken läuten durch die Nacht, und bevor sie wieder wegdriftet, breitet sich ein Gedanke hell und warm in ihrem Hirn aus: So friedlich war Weihnachten noch nie.

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